Klabund
Du bist
der tiefste Brunnen, draus zu schöpfen
Jahrtausende
nicht müde werden können.
Und
wenn sie jeden Morgen neu begönnen,
Nur
immer reicher strömt es ihren Töpfen.
Um
deinetwillen lassen sie sich köpfen,
O Sohn
des Himmels, daß ihr Herzblut rönne
Und
eine Träne deines Aug’s gewönne.
Wer
stürb’ nicht selig unter deinen Zöpfen!
Am
höchsten Turm von Peking aufgehängt?
Er legt
die Haarschnur um den Hals sich stumm,
In der er
zart nun wie ein Tänzer schwenkt.
Er
greift, als spiele er Harmonium.
Kaum
hat der Tod den kahlen Kopf gesenkt,
Legt
schon ein andrer sich die Haarschnur um.